3. April 2016

Abbildungen und Quellenangaben - "Eigene Darstellung"

Über Quellenangaben bei Abbildungen und Tabellen grübelt eine Studentin und fragt: "Ich habe die Vorgabe, dass bei selbst erstellten Abbildungen und Tabellen, ich selber als Quelle angegeben werden muss. Aber wie baue ich so etwas in mein Quellenverzeichnis ein? In Ihrem Blog schrieben Sie, dass in das Abbildungsverzeichnis nicht die Quellen gehören. Wenn ich aber eigentlich nur eigene Abbildungen verwende, macht es dann vielleicht doch Sinn?"

Nun, diese "Vorgabe" heißt zunächst einmal wohl nur, dass für die Abbildung oder Tabelle klar gekennzeichnet werden soll, ob sie (a) aus einem anderen Werk 1:1 übernommen wurde, (b) übernommen, aber modifiziert wurde, oder (c) eine eigene Schöpfung ist. Wenn Letzteres zutrifft, reicht es völlig aus, unter der Bildbeschriftung etwa "Eigene Darstellung" einzufügen.

Dabei ist die Autorin natürlich Autorin und nicht "Quelle", sie zitiert sich hier ja nicht selbst. Was sie im Rahmen ihrer Arbeit textet oder auf irgendeine Art verfasst, ist keine "Quelle" und gehört entsprechend auch nicht in irgendein Quellenverzeichnis.

Abbildungs- und Quellenverzeichnisse haben unterschiedliche Zwecke. In ein Abbildungsverzeichnis gehören schlicht die Bildunterschriften und Beschreibungen der Abbildungen. Sofern für Abbildungen andere Quellen hinzugezogen wurden, findet man diese im Quellenverzeichnis. Welche Quelle das jeweils ist, erkennt der Leser in einer Notiz unter der Bildunterschrift bei der Abbildung selbst. Bei "Eigener Darstellung" ist nichts zu belegen.